Mit Johann (Hans) Schwarz verliere ich nicht nur einen unternehmerischen Menschen in der Holzbranche, wir -meine Frau und ich- verloren einen Freund.
Kennengelernt haben wir uns irgendwann zwischen 1987 oder 1988. Hans hatte damals einen neueren Renault-Traktor mit klassischen Landwirtschaftsreifen. Mit denen wurde er bei seiner Forstarbeit nicht froh und wir kamen ins Gespräch, erstellten wie es sich gehört ein Angebot, redeten dann noch ein wenig übers liebe Geld und einigten uns.
Ich erinnere mich als wäre es heute, da kam ich mit einem VW-Bus bei ihm in Pilgersdorf an. Verlud die bestehenden Reifen und fuhr damit in die damalige Reifen-Tree Werkstätte in 1200 Wien. Am nächsten Tag war alles montiert und ich machte mich wieder auf den Weg nach Pilgersdorf, lud aus, fiel fast über die Beine von Hansens Vater, der mit Ruhe und Bedacht im Hofe saß und meinte „ob das eh ned a Dreck sei, weil derfst ned glauben das wir blöd sind“.
Wir blieben in Kontakt, entdeckten so spaßige Gemeinsamkeiten das eine Tante seiner Frau vis-a-vis in der Gasse wohnt(e) wo wir auch wohnen. Dann kamen noch 2 Kinder dazu bei Schwarzens und so ging das Leben seinen Lauf. Dann hatte er einen kleinen STEYR-Traktor gekauft, wo der angehängte Kipper nicht so tat wie er sollte. Ich konnte ihm dabei mit meinen Werkskontakten und einem zusätzlichen Hydrauliköltank aushelfen, dann gings.
Hans hat immer gearbeitet und aufgebaut, eigentlich immer geschuftet. Irgendwann in den 2000-er Jahren sagte er so nebenbei, 4 Kinder, 4 Harvester, 4 Forwarder…… und die Landwirtschaft die er aus dem Elternhaus übernommen hatte in Fläche kräftig erweitert.
Neben seinem Haus war eine Tankstelle, diese schloss ihren Betrieb. Hans -immer mit Ideen- übernahm das Gelände. Die Tankstelle blieb außer Betrieb und wurde ein Cafe bzw. eine Jausenstation mit dem erklärlichen Titel „Tankstöll“.
Hans war nicht nur ein fleißiger
Unternehmer, er hatte auch eine große soziale Ader.
Immer zum 31.Dezember des Jahres organisierte er eine Wanderung rund um Pilgersdorf, danach war Essen und Trinken in der „Tankstöll“ angesagt und für ein soziales Projekt (behindertes Kind in der Umgebung und Ähnliches) gesammelt und es kam immer was zustande.
Holzernte, Holzhandel reichten in seiner
Arbeitswut nicht aus und so ging er noch in Richtung Hackschnitzelproduktion,
auch dieser Weg war erfolgreich.
Ja, und eine Woche vor dieser Holzmesse telefonierten wir weil ich wissen wollte „Hans kummst eh zur Holzmesse?“ und seine Antwort war: „ Ja sehr wahrscheinlich“ . Ich schickte ihm die Karten dazu, er sagte am Montag seiner Tochter Tanja (die er als Geschäftsführerin eingesetzt hatte in der Holz-Schwarz GmbH) das er und seine Frau am kommenden Wochenende nach dem Holzmessebesuch sich noch ein, zwei nette Tage in Kärnten machen wollen…………
Ja, geplant…. Was geschah; am Montag am
Abend erlitt er eine Gehirnblutung, wurde noch in das Spital überstellt und
verstarb dort am Dienstag. Am Mittwoch sagte mir sein Sohn die traurige
Nachricht.
Hans, sei mir nicht bös das ich nicht am
Freitag bei Deinem Begräbnis war, ich hatte den Messestand in Klagenfurt.
Ich habe Deine Parte auf den großen Rundtisch gegeben und eine große Kerze dazu, die von Mittwoch bis Samstag brannte. Irgendwann in den nächsten wochen werde ich dich am Friedhof besuchen, hab ein wenig Geduld mit mir.
Möge die Erde dir leicht sein mein lieber Freund Hans Schwarz – du wirst mir fehlen.